Erfolgreicher Übergang in den Ruhestand – Die eigene Zukunft aktiv gestalten


Der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand markiert einen bedeutenden Wendepunkt im Leben. Diese Phase ist sowohl aufregend als auch herausfordernd. Viele Menschen sehnen sich nach der Freiheit, ihren Alltag selbst zu gestalten, während sie gleichzeitig mit Unsicherheiten und neuen Fragen konfrontiert werden: Wie strukturiere ich meinen Tag ohne die gewohnte Arbeitsroutine? Wie bleibe ich geistig und körperlich fit? Was mache ich sinnvolles mit der vielen freien Zeit? Wer bin ich ohne meine Beruf? … und viele Fragen mehr.

Teil 1: Der Übergang Erwerbsleben – Ruhestand
           Eine Herausforderung, die es zu gestalten gilt.

Anfänge und Enden prägen unser Leben. Schule, Berufsausbildung, Studium haben wir begonnen und abgeschlossen. Freundschaften werden geknüpft, Beziehungen neu begonnen. Wir alle haben aber auch Trennungen und Abschiede erlebt. Vielfach erfahren im Anfangen und Beenden sollten wir eigentlich ExpertInnen sein, oder?

Der Beginn oder Start in etwas Neues erscheint uns häufig verheißungsvoll. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, wusste uns schon Hermann Hesse nahezubringen, in seinem wunderbaren Gedicht „Die Stufen“. Wir sind neugierig und es gibt eine Vielzahl von Ritualen, die uns an der „Schwelle“ unterstützen und Zuversicht und Sicherheit vermitteln.

Als Beispiel möchte hier gleich das „Onboarding“ in Unternehmen nennen, das in den letzten Jahren eine unglaubliche Verbreitung erfahren hat und mittlerweile fast selbstverständlich geworden ist. MitarbeiterInnen werden aktiv „an Board geholt“. Detaillierte Einarbeitungsprogramme, Einführungstage, in denen Kultur und Werte vermittelt werden, Partnerschaften und Mentoring, durch das eine individuelle Begleitung sichergestellt werden soll. Ein ganzer Blumenstrauß von Maßnahmen wird bereitgestellt, damit die neuen MitarbeiterInnen sich verbunden fühlen und sich rasch in ihre neuen Aufgaben einfinden.

Und wie ist es mit dem „Offboarding“? Auch das Offboarding sollte ein aktiver Prozess sein. Im Übergang zum Ruhestand geht es darum, das Berufsleben gut abzuschließen, sich zu verabschieden von den Wegbegleitern und Orten und dies alles loszulassen. Das langsame Loslassen von Positionen und Funktionen ist eine wesentliche Entwicklungsaufgabe in dieser Übergangsphase. Sich von jemandem zu trennen, etwas, das war, abzuschließen, scheint ungleich schwieriger als der Neubeginn im Sinne des Onboarding. Insbesondere dann, wenn der Blick auf das Neue noch sehr nebulös oder gar ambivalent ist. So auch der Blick auf das, was nach dem Beruf kommt. Der Blick auf den Ruhestand. Schon die Bezeichnung dieser neuen Lebensphase ist nicht besonders verheißungsvoll. Ruhe und Stand – Klingt wenig aktiv und macht wenig Lust, sich damit zu befassen. Und so erlebe ich es häufig auch. Sich nicht „damit“ zu befassen, ist eine beliebte Strategie. Natürlich wissen wir alle, dass es dadurch nicht einfacher wird und der letzte Arbeitstag mit Sicherheit kommt. Und ja, man freut sich ja auch darauf, den ganzen Stress und Druck hinter sich lassen zu können, also alles gut?

Die Phase des Übergangs verdient mehr als nur ein passives Ausharren. Der Übergang in den Ruhestand kann aktiv und bewusst gestaltet werden. Es bietet sich die Chance, diese Zeit als eine Phase der Neuorientierung und der Entfaltung zu begreifen. Dies erfordert jedoch eine frühzeitige und gründliche Vorbereitung – Am besten mit Neugier und gemeinsam mit Menschen in der gleichen Lebensphase! ☺